Die Straße, über die man nach Grado kommt, jene antike Via Giulia Augusta, die den Duft des Meeres in die Ferne bringt. Aquileia ist von sehr antikem Ursprung.
An dem Ort, an dem bereits in frühgeschichtlicher Epoche Bernstein aus dem Norden gegen Objekte getauscht wurde, die über das Mittelmeer und den Häfen des nahen Orients kamen, gründeten die Römer 181 v. Chr. eine Kolonie nach römischen Recht.
Ab dem Beginn des Römischen Reiches bekam die Stadt eine strategische, wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung für ein großes Gebiet – Venetia et Histria – dessen Bezugspunkt sie jahrhundertelang war. Ihre Blüte erreichte die Stadt unter dem Imperium von Caesar Augustus: mit einer Einwohnerzahl von über 200.000 Menschen entwickelte sie sich zu einer der größten und reichsten Städte des gesamten Imperiums. Berühmt für den Hafen und die Stadtmauern war sie ein Bollwerk mit strategischen Funktionen im Rahmen des Befestigungsbau entlang der Alpen, um den Barbaren aus den Gebieten jenseits der Donau die östlichen Zugangswege zu versperren. Seit dem 3. Jh. n. Chr. war Aquileia auch Bischofssitz.
Ab dem 6. Jh. n. Chr. bezeichneten sich die Bischöfe als Patriarchen mit der Vorherrschaft über die anderen Bischofssitze und 1077 übergab der germanische Kaiser die Auseinandersetzung des Friauls mit den herzoglichen Privilegien. Die vorübergehende Macht der Patriarchen von Aquileia hielt bis zur Eroberung des Friauls durch Venedig im Jahr 1420 an.